Peter Zinglers Buch über das Sudfass

Dieses Thema im Forum "Dies und Das aus dem Rotlichtviertel" wurde erstellt von Amicus vaginae, 16. April 2010.

  1. von Amicus vaginae
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    http://www.fr-online.de/frankfurt_u...rdell-Sudfass-Zingler-macht-ein-Fass-auf.html

    Frankfurter Bordell Sudfass

    Zingler macht ein Fass auf

    Von Georg Leppert

    Peter Zingler steht neben einem riesigen Penis aus Stein, der fortwährend Wasser speit. Dutzende Fotografen machen Bilder von ihm. Zingler ist extrem gut gelaunt. Ganz in der Nähe des Penis-Brunnens hängt ein Fernseher an der Wand. Man kann sich darauf Pornos anschauen. Ein Fotograf fotografiert den Fernseher. Peter Zingler lacht. Jemand reißt einen dreckigen Witz, der mit Männern zu tun hat, die unter Potenzproblemen leiden. Alle lachen.

    Donnerstagmittag im Sudfass, Frankfurts bekanntestem Bordell. Peter Zingler, Schriftsteller, Drehbuchautor, Ex-Knacki, Ex-Puffgänger, stellt sein neues Buch vor. Es heißt: "Rotlicht im Kopf: Das Sudfass - über das berühmteste Bordell der Welt und warum Männer in den Puff gehen". Heerscharen von Journalisten sind gekommen. In den Pressemappen finden sich Kondome.

    Norbert Rojan stellt sich auf einen Tisch und hält sich an einer Stange fest, an der normalerweise nackte Frauen tanzen. Rojan ist Gründer des B3-Verlages, in dem Zinglers Buch erschienen ist. Er sagt, der Pressetermin sei "die einmalige Gelegenheit, dieses Haus von innen zu sehen". Die Journalisten schauen sich verwundert an. Zingler sitzt an dem Tisch, auf dem sich Rojan bewegt wie ein Stripper. Er zeigt an die gewölbte Decke, die ein Künstler mit pornografischen Szenen bemalt hat.

    Sein Buch sei ein "Denkmal", sagt der 65-Jährige unbescheiden. Ein Denkmal für Sudfass-Gründer Dieter Engel und sein Haus. Engel hatte das Bordell fast 40 Jahre lang geleitet. Vor anderthalb Jahren zog er sich aus dem Geschäft zurück. Seitdem vermietet er das Haus, in dem nach Zinglers Recherchen bis heute 950 Frauen gearbeitet haben. Womöglich werde Engel das Haus demnächst verkaufen, dann werde das Gebäude abgerissen, prophezeit Zingler: "Dann verschwindet eine Frankfurter Institution, die viele Touristen besser kennen als das Goethehaus oder die Messe."

    Die Geschichten über das Sudfass aber wird man sich noch lange erzählen. Zingler und fünf Mitautoren haben sie auf 216 Seiten aufgeschrieben. Etwa die Anekdote über die Band "The Who". Auch die Rockgruppe wollte laut Zinglers Schilderung in den Puff, wurde aber nicht reingelassen. Der Türsteherin, einer Frau Baldorf, sahen die Jungs zu verzottelt aus. Ein Begleiter der Musiker wies Frau Baldorf darauf hin, "The Who" sei derzeit die bekannteste Band der Welt. Doch die Frau am Eingang sagte nur: "Dann erst recht nicht."

    Die Namen der prominenten Männer, die es an Frau Baldorf vorbei ins Bordell geschafft haben, hätte Zingler auch gerne veröffentlicht. Doch sein Rechtsberater, der frühere Frankfurter Ordnungsamtschef Torsten Schiller, riet ihm davon ab. So erscheinen im Buch auf zwei Seiten viele geschwärzte Stellen und dazu mehr oder weniger aufschlussreiche Beschreibungen der berühmten Gäste. Ein "Bundesminister und Parteivorsitzender". "Sein Vetter, in Frankfurt lebend und tätig." Ein "Deutscher Landesminister der Justiz". Ein "erfolgreicher deutscher Fernsehmoderator, vielleicht der erfolgreichste überhaupt". Und 28 deutsche Fußball-Nationalspieler, darunter allerdings nicht Franz Beckenbauer.

    Viele der Geschichten, die Zingler aufgeschrieben hat, handeln von den Frauen im Sudfass. Etwa von Angelika, die den "Wunderfick" anbot und 2000 Mark pro Nacht verdiente. Ihr spielsüchtiger Mann verzockte das Geld sofort, bis es Angelika zu viel wurde. Sie suchte sich einen Zuhälter, der die Trennung von ihrem Mann etwas beschleunigte. Und warum gehen Männer nun in den Puff? Sexualtherapeutin Monika Büchner, die an dem Buch mitgeschrieben hat, wählt eine wissenschaftliche Erklärung, spricht von Trieben, die Männer "auf spielerische Art" ausleben könnten. Zingler sagt ganz einfach: "Hier musst du nicht den aufrichtigen Ehemann spielen, der auch im zwölften Jahr noch heiß auf seine Frau ist."

    Zinglers Buch "Rotlicht im Kopf" ist im B3-Verlag erschienen. Es kostet 26 Euro.
     
  2. von patrick
    patrick

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