Puff- und Kiezromantik

„Puff- und Kiezromantik“

Moin - Böcke

Am Freitag, den 17. Okt. 08 kam dieser lange angesagte TV-Bericht zur ehemaligen Hamburger „Kiezlegende“, Stefan Hentschel, zur Ausstrahlung.
Ich nehme das noch zusätzlich zum Anlass um das oben stehende Thema ein wenig zu reflektieren – auch im Wissen darüber, dass die Hurenböcke wenig Sinn, Gespür und Interesse für das „Business“ aufbringen. Wir hatten das ja schon, trotzdem tue ich es wieder.

Typen wie Hentschel, gab es selbst zu jener Zeit (70er bis ca. Mitte 90er Jahre) eher selten. Er verkörperte eine Art Zuhälter und einen „Kiezkönig“, wie niemand vorher und auch nicht nachher. Und trotz seiner beeindruckenden Physis, seiner Kraft und der Tatsache im Prinzip vor niemandem Angst zu haben (wie denn auch?), war er kein Dummkopf, kein ignoranter Blödmann und keine Dumpfbacke – und zeigte sogar Emotionen.
Er hatte Ruckgrat, war also ein ganzer Kerl und die Modeluden von Heute sind davon meilenweit entfernt. Dennoch möchte ich ihn jetzt nicht glorifizieren, denn Hentschel verkörperte andererseits ja auch den gnadenlosen (kriminalisierten) Zuhälter, der von den Fickkünsten seiner „Bräute“ nicht vorübergehend, sondern sozusagen ca. 20 Jahre lang allerbestens gelebt hat.
Ähnlichkeiten zu Hentschel sehe ich zum Frankfurter Willi „de Ox“ Fischer. Auch de „Ox“ (früherer Türsteher) ging bereits in der zweiten Runde eines Boxkampfes Mal nach mehreren Niederschlägen baden, ähnlich wie Hentschel am Anfang seiner (Box)- Karriere. Zu anderen Behauptungen oder Spekulationen äußere ich mich nicht.

Strukturen wie in Hamburg hat es allerdings in Frankfurt in dieser eskalierten Form nie gegeben. St.Pauli Ambiente, Zuhältergangs, Überdimensional große Laufhäuser (dieses "Eroscenter" - kenne ich selber noch) wie damals in Hamburg, gab es in Frankfurt nicht. Hier war, trotz mindestens fast gleicher Tradition, alles ne Idee kleiner und gemütlicher. Heute ist es allerdings fast umgekehrt. Frankfurt hat zur Zeit dreimal so viele Laufhäuser als Hamburg jemals hatte und hatte vor 20 Jahren sogar noch mehr davon.

Ich möchte noch auf etwas anderes hinweisen.
Wenn das (Rotlicht)-Milieu gutes Geld verdienen will und das ist ja das Ziel, dann kann ich keine Huren auf die Bühne schicken, die sich für nen 20er zum Teil gf6-mäßig, zum anderen Teil quasi bis zur Bewusstlosigkeit durchknallen lassen – und noch froh sind dabei überhaupt einen Freier abbekommen zu haben. ~r~f

Ich bin der Meinung, dass dies eine Entwürdigung der Frau als Frau (und das hat mit Prostitution nichts zu tun) darstellt. Ein guter Lude (oder Wirtschafter) ist fürsorglich und wird sein „Kapital“ schützen und nicht malträtieren oder sonst schlecht behandeln. Es gibt da andere „Abteilungen“, z.B. die Slawen und Osmanen, die eher dazu geneigt sind ihre Huren zu demütigen, zu drangsalieren und auch mit äußerster Gewaltandrohung (und auch Ausübung) zum Dienst an der „Pfeife“ zwingen/nötigen. :X

In Hamburg sind auch heute noch Ficks unter 50 € undenkbar und selbst für nen 20er kriegst du noch nicht mal einen gewedelt. So richtig gefickt wird dort erst ab 80-100 €. 50 € bedeutet ein wenig Blasen zzgl. Handentspannung.
Mit dieser Taktik und mit diesen Geschäftsbedingungen hielten und halten sich die Damen weitgehend körperlich schadfrei und verdienen für ihre Luden und auch für sich selber immer gutes Geld.

Und einige "Jungs" hier im Forum regen sich dann über das "Rote Haus" auf und denken daran vielleicht sogar noch den Anwalt zur Reklamierung des schlechten Service hinzuzuziehen und gegen die "AZF"-Bräute zu Felde zu ziehen. Normalerweise müsste man diesen Freiern ne Backpfeife a la Hentschel verpassen. :X

Der Freier hatte da (in Hamburg) keine Chance aufzumotzen. Gegen wen denn und gegen welche eventuelle Konkurrenz, die es billiger und vom Service her „geiler“ gemacht hätten?

Klar, wenn du dich als Mann auch als Mann (Urinstinkte) gibst und vor allen Dingen nicht selber für ne Domina anschaffen gehen willst (Man o Mann, was sind das für Nachthemden? ~th ), Flagge zeigst und dich korrekt und verbindlich verhältst, wird man(n) fast schon automatisch zum Luden, sofern man ins Milieu reingerutscht ist. Alles andere ist ein automatischer Prozess. Wie du dann diesen „Job“ machst und wie erfolgreich es damit weitergeht, hängt von der Professionalität ab, übrigens so ähnlich wie in jedem anderen Job auch.
Regeln sind da um eingehalten zu werden – und die gelten auch in diesem Gewerbe zzgl. noch einiger anderer. Wer sich damit schwer tut, nun ja, der hat es dann auch recht schnell noch schwerer.

Die Dumpingsysteme kamen dann ins Spiel, als sich im Verlaufe der 80er Jahre diverse Ostfraktionen (Osmanen etc.) aufmachten das BHV etc. nach ihrem Gusto zu beeinflussen.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass es in Frankfurter LHs noch nie Hurengagen wie jene in Hamburg gab. Ich habe es ja oben schon angedeutet.
Ich will aber darauf gar nicht eingehen wer hier wen verdrängte, bedrohte und wie es nun heutzutags gemacht wird.

Heute ist in der Tat alles ungleich ruhiger, behäbiger und langweiliger als früher. Die Behörden sind quasi allgegenwärtig und das System der Freier samt Anhang hat sich enorm verjüngt, „verharmlost“ sowie verosmanisiert und ist schon mit nem bunten Haufen kleiner Kinder vergleichbar, der ewig auf der Kirmes rumtollt.
Mit anderen Worten – schaut man sich das BHV distanziert und kritisch an, sieht es fast schon wie auf der Dibbemess aus – in Bezug zu den Leuten, nämlich Kindergarten. Und würden nicht die HA dort präsent sein, na ja, dann würde in der Tat der letzte Rest an „Verdorbenheit“ und Strenge auch noch fehlen. Echt Scheiße.

Vielleicht gibt es demnächst noch Stadtführungen durch das BHV, durchgeführt von jemandem aus dem Sozialdezernat der Stadt Frankfurt und mit fachlichem Rat begleitet des Pressesprechers der HA sowie von „Dona Carmen“ – der Anwältin und Beraterin aller Huren. Agisra gibt es ja meines Wissens nicht mehr.

Saludos – RHW
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