V I A G R A

Das männliche Glied
von Hans Zippert

Es gibt Hinweise, daß Viagra und andere Potenzmittel einen negativen Einfluß auf die Sehkraft haben könnten. Die Hersteller der Potenzmittel erklären, daß es sich in fast allen Fällen um unsachgemäße Anwendung handele. Meistens liege eine simple Überdosierung vor. Das männliche Glied vergrößert sich dann derartig, daß die Betroffenen nichts mehr sehen können und glauben, sie seien erblindet. Man solle einfach die Ruhe bewahren und zwei bis drei Jahre abwarten. Die Sehkraft käme von allein wieder zurück, sobald sich das Sehfeld wieder vergrößere.

Am Rande der Vorstellung des Wahlprogramms der CDU sickerte durch, daß die Union die Einnahmen der geplanten Mehrwertsteuererhöhung für Viagra-Ankäufe nutzen will, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Vor allem der Mittelstand solle damit massiv eingedeckt werden. Mediziner warnen dagegen vor übertriebenem Einsatz der wachstumsfördernden Mittel.

Die ständige Blutkonzentration in der Mitte des Körpers führe zu einer Unterversorgung des Gehirns. Die Folge seien Kurzschlußhandlungen wie Mitgliedschaft in der WASG oder dreistündiges Warten vor einer Lidl-Filiale,
um eine Bahnfahrkarte zu kaufen.

Artikel erschienen am Di, 12. Juli 2005
/www.welt.de

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