Zerschlagung der Banken

Dieses Thema im Forum "Dies und Das aus dem Rotlichtviertel" wurde erstellt von RHW, 17. Oktober 2011.

  1. RHW

    RHW Gesperrt

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    http://nachrichten.t-online.de/spd-chef-gabriel-will-die-banken-zerschlagen/id_50653764/index

    Ja – was ich immer mal mehr oder weniger gelungen behauptet habe und was demzufolge auch von den hier im Forum auffindbaren Anbetern, Fans und Jüngern des ungebremsten und unzensierten Kapitalismus hämisch kritisiert wurde, scheint in absehbarer Zeit wohl doch realistisch zu werden – nämlich die sich aufbauende Einsicht, dass der neoliberale Gedanke die Finanzwelt als eine Art anzubetende Kathedralen anzusehen, ein katastrophaler Fehler ist, der, eben wegen seiner immensen zerstörerischen Kraft die weltweiten Volkswirtschaften betreffend, kaum ~r mehr reparabel erscheint.
    Und trotzdem wird es Leute geben, die genau das wollen, Hauptsache sie sacken sich durch immer wiederkehrende Spekulationen – das ist wie ein krankhafter Trieb – aberwitzige Summen im Milliardenbereich ein – und danach kann die Sintflut hereinbrechen.

    „Die Anbetung der grenzenlosen Freiheit der Märkte hat die Welt an den Rand des Ruins gebracht," – so wird S. Gabriel mit Recht zitiert.

    Es kann doch nicht sein, dass einzelne Investmentbanker Zig- und Hunderte Millionen an persönlichem Einkommen jährlich erzielen, es gibt sogar welche, die machen pro Geschäftsjahr mehrere Milliarden, das muss man sich mal vorstellen ~g – während schwächere Volkswirtschaften, ja sogar starke Volkswirtschaften wie Deutschland oder die USA in Schulden versinken, die sie eigentlich NIE mehr zurückzahlen können. Wäre trotzdem mal interessant zu erfahren welche schlauen Argumente diese krankhaft veranlagten Finanzhaie herbei karren, um ihre Raffgier zu Lasten anderer und sogar zu Lasten ganzer Staaten zu rechtfertigen. Es gibt mittlerweile Privatpersonen, deren Besitzstände sind größer als die von einzelnen Staaten. Unfassbar.

    Gute Arbeitsleistung für gutes Geld wird hier völlig außer Kraft gesetzt, ja geradezu attackiert und verhöhnt (Einerseits bis runter zu HARTZ IV, andererseits exorbitante Gewinne und Einnahmen). Der Finanzkapitalismus lässt die Realwirtschaft längst sekundär erscheinen und erzeugte/produzierte Ware einerseits und das Umtauschmittel Geld andererseits, stehen in keinem ~r realistisch werthaltigen Verhältnis zueinander. Viele Preisgestaltungen sind politische und künstliche (spekulative) Preise, doch keine adäquaten Werte mehr.

    Die Finanzmärkte lösen das demokratische und freiheitliche Wesen eines Staates auf und ersetzen alles durch ihr Finanzdiktat. Zocken und spekulieren, so heißt deren Devise und wenn´s schief geht, dann soll der Staat und seine Steuerzahler die sinkenden Schiffe – wegen deren angeblicher systemischen Relevanz – wieder flott machen.

    Doch es könnte womöglich Licht am Horizont geben. Offensichtlich formatiert sich eine neue (junge) Generation, die das Übel erkannt haben könnte und Kampagnen dagegen setzt. Das wäre die Chance einer gesellschaftlichen Veränderung. Von den Geburtsjahrgängen der 50er und 60er Jahre ist nichts zu erwarten. Sie sind, mit beträchtlichen Schnittmengen, dem Dogma und Einflussnahme der Anarchie der „68er“ erlegen und sie glauben – auch auf den Finanzmärkten – sich austoben zu müssen.
    Erst die nächste Generation, also jene, die jetzt die Unis bevölkern und zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, die hat möglicherweise andere Vorstellungen und sie sollten die Chance nutzen sich vom Joch des gefräßigen Kapitalismus zu befreien – ohne jedoch in ein anderes Extrem fallen zu müssen.
    Unmittelbar, d.h. während den nächsten 5 Jahren wird sich am Gesamtsystem kaum etwas ändern. Doch für die Zeit danach könnten systemische und damit verbundene finanz-mentale Änderungen herbeigeführt werden, um tatsächlich diese unbändige Macht der Banken und Investmentbanker global zu brechen.

    Die Einkommen stagnieren und die Profite steigen.
    „Überflüssiges“ Kapital sucht nach immer profitableren Anlagemöglichkeiten. Hedge-Fonds, Private-Equity, Immobilienspekulation und Kasinokapitalismus sind die Drogen einer neoliberalen Schlips- und Brioni-Anzugstragenden Scheißgesellschaft. Die Politik schafft die Spielregeln ab und verschleudert auch noch öffentliches Vermögen an private Konzerne. Die Umverteilung von unten nach oben muss endlich gestoppt werden. Wir sind dem Finanzkapitalismus nicht wehrlos ausgeliefert und wer zukünftig engagierte und qualitativ hochwerte Arbeit abliefert – egal in welcher Branche, das gilt auch für´n Puff – der soll und wird auch weiterhin gutes Geld verdienen.

    Deutschland hat mittlerweile sage und schreibe runde 2 Billionen € Staatsschulden. Und weil das so ist, muss es auch irgendwo die Gläubiger (Vermögen anderer Staaten, Anleihen, usw.) dafür geben, denen diese 2 Billionen € zustehen bzw. gehören. Wo Schulden sind, sind auch Guthaben. Das muss man wissen, wenn und bevor man Schulden macht. So sieht nun mal eine seriöse Buchhaltung und Bilanz aus.

    Die „Abschaffung“ des Monsters FINANZKAPITALISMUS hat aber nicht zwangsweise die Einführung eines autoritär eingestellten Sozialismus zur Folge.

    Das Naturell eines Menschen, auch das Naturell eines Sozialisten, ist im Grunde seiner Seele auf Kapitalismus angelegt. Denn wenn er feststellt finanzielle Vorteile zu erlangen, auch wenn´s zu Lasten anderer geht, dann wird auch der Sozialist nicht lange fackeln.
    Das beste Beispiel dafür ist Russland (und seine ehemaligen UdSSR-Anteile) sowie China. Kaum lockerte sich die sozialistisch-kommunistische Staatsräson zu Gunsten einer zumindest teils kapital-orientierten Gesellschaft und Privatwirtschaft, kristallisierten sich schon nach wenigen Jahren diverse Multimillionäre und gar Milliardäre heraus. Das ging ratzfatz und wie man weiß, auch oft genug mit unlauteren Mitteln und exakt im gleichen Stil wie in westlichen Ländern.

    Der Mensch ist opportunistisch, egoistisch, perfide und gierig. So isser halt. Und wenn einer beim Skatspielen gewinnt, müssen die anderen Mitspieler zwangsweise verloren haben. Genau so ist es auch in der Finanzwirtschaft. Beim Skat ist eine Spielniederlage ~r nicht wichtig - doch in der realen Wirtschaft bedeutet dies das Ende einer Existenz.


    Saludos – RHW
     
  2. von Ready XL
    Ready XL

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  3. von Steffen31
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  4. von ekztiw
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  5. von Gerd
    Gerd

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  6. von Gerd
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  7. RHW

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  8. von Gerd
    Gerd

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  9. von stranger
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  10. von creutzfeld
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  11. sid

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  12. von FSVFrankfurt
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  13. von ekztiw
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  14. von stranger
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  15. von trooper
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  16. von latinalover
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  17. RHW

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  18. von Wiger
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  19. von Wiger
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  20. von ekztiw
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